Wir suchen uns einen ausgemusterten
alten CD/DVD-Brenner von einem Desktop-PC ...
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... und zerlegen ihn in seine Einzelteile.
Hier sieht man die die Plastikteile + Blechteile vom Gehäuse,
drei Antriebsmotoren, den Kopfschlitten, optische Bauteile und etwas Elektronik.
Der Kopfschlitten (untere Reihe Mitte) ist das Einzige, was wir brauchen.
Die Motoren lassen sich vielleicht noch in zukünftigen Robotik-Projekten verwenden.
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Zuerst brauchen wir eine Trägerplatte, die sich an der Y-Achse des Snapmaker befestigen lässt.
Sie besteht aus zwei Sperrholzbrettchen, die in etwa so groß wie der Blechrahmen des Kopfschlittens sind.
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Die Dicke des hinteren Bretts sollte so gewählt werden, dass die Einschlagmuttern vollständig darin verborgen bleiben.
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Auf dem hinteren Brett werden die Löcher angezeichnet:
Die Aufnahme für die Einschlagmuttern M4
(hier wird der Halter später mit dem Snapmaker verschraubt)
und die Montagebohrungen für den Kopfschlitten.
Die beiden Bretter werden mit einer Schraubzwinge zusammengehalten und dann werden alle Löcher
erst einmal mit einem 1 mm Bohrer durch beide Bretter hindurch vorgebohrt.
Auf dem vorderen Brett wird die innere Aussparung des Kopfschlittens angezeichnet
— jetzt schon darauf achten, dass die Linien im richtigen Winkel zu den Bohrungen stehen!
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Auf der Innenseite des vorderen Bretts mit einem 16 mm Holzbohrer die oberste Lage des Sperrholzes vorsichtig
herausfräsen. Hier müssen später die Scheiben der Einschlagmuttern hinein passen.
Danach werden die übrigen Lagen des Sperrholzes mit 4.2 mm aufgebohrt.
Im hinteren Brett werden die Löcher mit dem Außendurchmesser der Einschlagmuttern
(gewöhnlich 5 mm) aufgebohrt. Danach werden die Einschlagmuttern von der Innenseite des Bretts her
— na was wohl? Eingeschlagen!
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Vom vorderen Brett wird der angezeichnete mittlere Durchbruch ausgesägt.
Die Kanten werden abgeschliffen, damit später keine Holzspäne in die
Gleitlager des Kopfschlittens geraten.
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Jetzt können die beiden Bretter miteinander verleimt werden. Die äußeren Löcher
werden mit Metallstiften genau in Deckung gebracht, damit auch wirklich alles genau aufeinender passt.
Im Bereich der Einschlagmuttern keinen Leim auftragen!
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Die Außenkanten der verleimten Bretter werden noch einmal gemeinsam abgesägt
oder übergeschliffen (oder beides), damit es eine schöne Kante ergibt.
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Wir suchen uns eine lange Spiralfeder mit wenig Druckkraft.
Sie wird auf einer Achse des Kopfschlittens eingefädelt.
Vielleicht tun's auch zwei Kugelschreiber-Federn hintereinander.
Die sollten dann aber baugleich sein, damit es gut aussieht.
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Der Stifthalter besteht aus einigen Einzelteilen.
Die meisten sind in der Mitte 4 mm breit mit 30° Winkeln eingekerbt,
damit sie Bleistifte gut festhalten können.
Auf der Unterseite des Mittelteils werden quadratische M3-Muttern eingebettet,
damit die Klemmschrauben später einen festen Halt haben.
Der bewegliche Teil der Klemme muss etwas schmaler geschnitten werden,
damit er nicht zwischen den äußeren Klammern stecken bleibt.
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Vor dem Zusammensetzen des Stifthalters wird noch ein M5-Gewinde in den Basisklotz geschnitten.
Eine gute Holzschraube hätte es an dieser Stelle vielleicht auch getan ... ich fand es
wichtiger, dass die Schraube gut in der Mittenbohrung des Kopfschlittens sitzt.
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Jetzt werden alle festen Teile des Stifthalters miteinander verleimt.
Nicht vergessen, die quadratischen M3-Muttern einzusetzen!
Um die Muttern herum etwas weniger Leim verwenden, damit das Gewinde sich nicht zusetzt.
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Der keilförmige Greifer kann sechseckige und runde Stifte gut festhalten.
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Wir suchen uns lange dünne Schrauben, die durch die Montagelöcher des Kopfschlittens passen.
Vielleicht müssen die Montagelöcher vorsichtig aufgebohrt werden.
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Der Stifthalter wird mit dem Kopfschlitten verschraubt. Ich habe das zentrale Loch genommen, in dem
vorher die Optik des DVD-Lesekopfes untergebracht war. Dort passt wunderbar eine M5-Schraube hinein.
Dann wird der Kopfschlitten auf der Trägerplatte montiert. Die Weichgummipolster der
ursprüglichen Aufhängung können entfernt werden, wir brauchen sie nicht.
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Wenn die Kraft der Rückholfeder zu schwach ist, kann man immer noch problemlos
nachträglich mit einem Gummiband nachhelfen.
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Zum Schluss wird der Stifthalter auf dem SnapMaker montiert. Der SnapMaker wird ganz einfach mit
Standardbefehlen für den Fräskopf gefüttert, dann fährt er wie beim
Fräsen die Linien ab und nimmt den Stift hoch, wo keine Linie sein soll.
Leider muss der Fräskopf trotzdem am Snapmaker angeschlossen bleiben,
sonst verweigert der Snapmaker komplett die Mitarbeit.
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Die Ergebnisse waren beim ersten Versuch gleich ganz akzeptabel.
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Wenn man das Blatt gut fixiert, kann man auch einen andersfarbigen Stift einsetzen
und dieselbe Zeichnung fortsetzen. Die Wiederholgenauigkeit des Stifthalters ist gut genug.
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Wenn man richtig präzise Striche zeichnen möchte, dann bietet sich ein Tuschezeichenstift an – so etwas
haben früher die Technischen Zeichner
verwendet, als die Konstruktionszeichnungen noch von Hand angefertigt wurden und nicht von einem 3D-CAD-Programm.
Als Zubehör gibt es spezielle Adapter, damit man die Stifte in einen Zirkel einspannen kann.
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Um einen solchen Adapter herum habe ich einen Halteblock gebaut, damit er alternativ zum oben gezeigten
hölzernen Stifthalter auf dem Kopfschlitten befestigt werden kann.
Dieser Halteblock musste natürlich aus Metall gefertigt sein,
damit er die Präzision des Zeichenstifts auch entsprechend würdigt.
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Fertig aufgebaut und Stift eingesetzt
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