Kurze Einführung:
Die Kunststoffrollen für City-Roller oder Inline-Skates (Nostalgiker sagen
"Rollschuhe" dazu) sind inzwischen sehr günstig zu bekommen,
werden in Standard-Größen hergestellt und sehen – je nach
Ausführung – richtig cool aus. Da bietet es sich doch an,
solche Rollen auch im Roboterbau zu verwenden.
Umbau der Rollen:
Die Roboter verwenden für den Antrieb gewöhnlich einen Getriebemotor, dessen
Antriebswelle einen Durchmesser von 6 mm oder weniger besitzt und nur etwa 10 mm aus
dem Motorgehäuse herausragt. Diese Motorwelle muss jetzt eine stabile, belastbare
Verbindung mit der Inline-Rolle bekommen. Diese Verbindung muss schließlich nicht
nur das Drehmoment für den Vortrieb übertragen, sondern auch das ganze Gewicht
des Roboters abstützen.
Für die Inline-Rollen werden meistens Kugellager in denselben Größen
verwendet (Durchmesser 22 mm, Dicke 7 mm). Sie sind nur locker in die Kunststoffräder
eingepresst, lassen sich also mit mehr oder weniger Kraft seitlich herausdrücken.
Wir müssen eine Radnabe bauen, die genau wie die Kugellager in die Rolle eingesetzt
wird. Wir brauchen also Drehteile (bevorzugt aus Metall), die exakt dieselben Maße haben
wie die Kugellager und an deren Stelle in die Rollen eingepresst werden können.
Die Rollen sind ursprünglich dafür vorgesehen, dass eine Schraube als Drehachse
quer hindurch gesteckt wird und die Kugellager daran hindert, seitlich herauszufallen.
Diese Funktion muss jetzt eine kleinere Schraube übernehmen, die unsere beiden
Drehteile zusammenzieht.
Hauruck-Anleitung für den Umbau von City-Roller-Rädern:
Wir suchen uns ein paar Rollen,
die gut aussehen und von ihrer
Größe her in den Roboter passen.
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Die Kugellager werden herausgedrückt.
Wenn sie sehr fest sitzen, kann man auch
vorsichtig mit dem Hammer nachhelfen.
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Wir fertigen uns Drehteile, die genau
dieselben Maße haben wie die Kugellager
und außerdem noch eine Aufnahme für
die Motorwelle und die Klemmschraube haben.
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Die Teile sind vorbereitet für den Einbau.
Eine Senkkopfschraube M6 × 16 zieht
die zwei Teile zusammen und klemmt
die Nabe fest ans Rad.
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Die Motorwelle wird mit einer
Madenschraube M3 befestigt.
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Fertig!
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Zum Nachbauen (oder nachbauen lassen) gibt's hier
eine Zeichnung (nicht wirklich maßstäblich)
als GIF-Grafik oder
als PDF-Dokument.
Die genauen Maße können angepasst werden,
wenn z.B. euer Motor einen anderen
Wellendurchmesser hat.
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Wer keinen Zugang zu einer Drehbank
hat, kann sich die gleichen Teile auch
genauso gut in einem 3D-Drucker
selbst machen (lassen).
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Die 3D-Drucker können gewöhnlich kein
brauchbares Gewinde drucken. Deshalb
muss man das Gewinde nachträglich
in den Kunststoff schneiden.
Zu diesem Zweck sind die Bohrlöcher
in den STL-Dateien absichtlich etwas
zu eng definiert.
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Zum selbst drucken (oder drucken lassen)
gibt's hier die STL-Dateien
mit den 3D-Konstruktionsdaten:
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E-mail:
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